Die Insel meiner Lebenserinnerungen

Es war einmal ein alter Mann, der am Jakobsweg lebte. Er hatte keine Lust, nach Santiago de Compostela zu gehen. Er hatte nur die Absicht, alleine im Wald zu wandern. Er sagte mir wunderbare Metaphern. Die Menschen wollen einfach frei sein. Das Leben hat keine Geheimnisse. Man weint, die Blumen blühen und die Zeit geht weiter.

Nach der Begegnung mit diesem interessanten Mann habe ich vorgehabt, alle meine Erinnerungen auf einer Trauminsel zu behalten. Wenn ich mich sehr schlecht fühle, gehe ich im Traum auf meine Insel. Sie ist mein Refugium, um vor der Realität zu fliehen.

Es gibt dort eine dunkle Höhle, in der ich mich mit meinen Großeltern und meinen Freunden, die tot sind, treffe. Es ist schwierig weiterzuleben, denn ich vermisse sie. Doch ich habe auch viel Spaß auf meiner Insel. Ich habe alle meinen glücklichen Erinnerungen im Wald gepflanzt.

Ich sehe Ereignisse der Vergangenheit und ich reise wieder. Ich wache bei Anbruch der aufgehenden Sonne auf, setze den Rucksack auf meinem Rücken und fahre nochmal mit dem Fahrrad in die Nähe des Flusses. Aber ich bin nie müde.

Ich sehe bewegende Augenblicke, in denen ich mit Menschen auf die Straße gegangen bin. Ich habe sie auf in meiner speziellen Schatztruhe behalten. Menschen riefen einander zu und umarmten sich. Jetzt muss man zu Hause bleiben. Wenn die Coronapandemie vorbei ist, wird man vor Freude weinen.
Ich habe auch einige Erinnerungen am Strand gebaut. Es ist immer heiß und sonnig. Meine Freunde und ich laufen, tanzen und schwimmen gerne. Ich freue mich sehr über den Wind und den Geruch des Meers und ich vermisse es. Ich finde es entspannend, das Lachen der Möwen zu hören.

Alles klingt süß. Ich will wieder frei sein.

Sofia Rainho

(terceiro lugar no concurso de escrita Die Zeit: ein Schreibwettbewerb an der FLUP*, no nível B1 com o tema Nostalgie der Vergangenheit)

*organizado pela página Alemão ist lustig em conjunto com a Associação de Estudantes da Faculdade de Letras da Universidade do Porto, do Núcleo de Estudantes de Línguas Aplicadas, do Núcleo de Estudantes de Relações Internacionais da Universidade do Porto, do Departamento de Estudos Germanísticos e do Deutscher Akademischer Austauschsdienst

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